Ausflug nach Campodimele von Frau Reicher

03 Feb Ausflug nach Campodimele von Frau Reicher

Liebe Frau Köhler-Kronester,

nachdem ich mich nun schon längere Zeit mit Ihrem Konzept „Longevità“ beschäftigt hatte, habe ich anlässlich meines letzten Urlaubs die Gelegenheit genutzt und dieses kleine Bergdorf besucht. Auf dem Weg von Terracina nach Campodimele besuchte ich die Via Appia Antica, auf der man einen wunderschönen Spaziergang auf den Spuren der Antike unternehmen kann. Dann fuhr ich in Richtung Itri, von dort aus nahm ich die Abzweigung nach Campodimele. Auf der gut ausgebauten Landstraße, die durch riesige Olivenhaine und dichte Laubwälder führt, gelangte ich nach einer Fahrt von ca. 30 Minuten in das abgelegene Dorf in mitten einer pittoresken Landschaft. Gleich am Ortseingang ist die Piazza, auf der sich die Dorfbewohner gerne treffen. Schnell kam ich trotz geringer Italienischkenntnisse mit den Einwohnern in Kontakt. Auffallend war das hohe Lebensalter einiger Bewohner. Ich fragte sie, was wohl das Geheimnis der Langlebigkeit in Campodimele sei. Die Antworten gingen alle in dieselbe Richtung: Olivenöl bester Qualität, „Cicerchie“ (Platterbsen, Hülsenfrüchte, die praktisch ausschließlich in Campodimele angebaut werden), reiner Rotwein (zwei Gläschen pro Tag) und ein beschauliches, stressfreies Leben in Abgeschiedenheit.
Danach habe ich mich nach einem guten, typischen Restaurant erkundigt, in dem ich vielleicht sogar die Cicerchie probieren könnte. Es wurde mir das Lokal „e….spunta la luna“ empfohlen. Dort fand ich nicht nur die typischen Speisen, sondern traf auf eine Familienfeier, in die ich gleich integriert wurde. Ich bestellte ein Degustationsmenü, bei dem ich eine Auswahl der örtlichen Spezialitäten kosten konnte. Antipasti di montagna mit den besagten Cicerchie, Pasta mit frischen Steinpilzen, ein Gulasch vom Zicklein und eine Crostata mit selbstgemachter Reineclaudemarmelade, begleitet von einem hausgemachten Quittenlikör. Natürlich fehlte auch nicht der passende Wein, in diesem Fall ein selbstgekelterter Novello.
Damit ich einen Teil des Geheimnisses von Campodimele mit nach Hause nehmen konnte, gab mir der Wirt noch 2 Kilo getrocknete Cicerchie samt passendem Rezept mit. Leider werde ich diese Hülsenfrüchte nicht so ganz stressfrei genießen können….
Ganz sicher werde ich bei nächster Gelegenheit nochmals dieses außergewöhnliche Dorf, das im Nationalpark der Monti Aurunci liegt, besuchen. Bis dahin versüße ich mir den Alltag mit Ihren tollen, italienischen Rezepten und hole mir so ein wenig „Dolce Vita“ in meine Küche.

Viele Grüße
Silvie Reicher

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